
Im neu eröffneten UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum in Wilhelmshaven wurden heute die ersten sechs Partner des Nationalparks und Biosphärenreservates Niedersächsisches Wattenmeer ausgezeichnet. Die offiziellen Urkunden wurden vom Leiter der Nationalparkverwaltung, Peter Südbeck, an Betriebe aus Gastronomie und Beherbergung, die sich besonders dem Schutz und Erhalt der Wattenmeerregion verpflichtet haben, übergeben.
Anerkannte Nationalpark-Partner sind nun drei Betriebe auf der Insel Langeoog - Haus Dünenlust, Panoramarestaurant Seekrug und Dünenhotel Strandeck - sowie das Restaurant Zur Börse in Wremen (Land Wursten). Als Biosphärenreservats-Partner wurden das Landhaus HC Rysumer Plaats in Rysum (Krummhörn) und Nakuk - Das Friesische Landhotel in Horumersiel anerkannt.
„Die ausgezeichneten Betriebe sind Leuchttürme auf dem Weg zu einer nachhaltigen, naturnahen und umweltfreundlichen Entwicklung der Wattenmeerregion“ betonte Südbeck bei der Urkundenübergabe. Und: „Nachhaltigkeit ist kein exklusiver Nischenkult, sondern ein globales Anliegen.“
Natur- und Kulturlandschaft bewahren und gleichzeitig der wirtschaftlichen Entwicklung der Region Rechnung tragen – das ist das Ziel des im Nationalpark und UNESCO-Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer initiierten Partnerprogramms. Mit der Anerkennung des Wattenmeers zum UNESCO-Weltnaturerbe wird touristische Nachhaltigkeit mehr denn je zum Muss-Kriterium und Qualitätsversprechen. Neben Anbietern aus der Umweltbildung, wie Watt- und Gästeführern oder Anbietern von Erlebnisfahrten, können nun auch Betriebe der Gastronomie und Beherbergung, die sich dem Erbe verpflichtet fühlen und dies mit besonders umweltfreundlichen und nachhaltigen Wirtschaftsweisen zum Ausdruck bringen, Partner werden. Darüber hinaus zählt zu den Kriterien der Anerkennung, dass sie überwiegend Produkte aus der Region anbieten und den Gast über die einzigartigen Naturlandschaften des Wattenmeers informieren können.
Regional, authentisch, traditionell und nachhaltig wollen die Partner ihre Gäste bewirten. „Im März gibt es bei uns keine Erdbeeren. Und wenn ich ein Lamm aus der Region bestelle, besteht das nicht nur aus Rücken, dann steht auch Gulasch auf der Speisekarte“, so Michael Recktenwald, der auf Langeoog das Strandeck und den Seekrug betreibt. „ Den Gästen so etwas bewusst zu machen, das gehört zu unserer täglichen Arbeit“, ergänzte Hermann Hartung vom „Rysumer Plaats“.
Zur Nachhaltigkeit gehört für die Partner auch die Entschleunigung: „Das Wattenmeer ist ‚Event’ genug!“ stellte Norda Westerkamp (Dünenlust Langeoog) fest. Ulrich und Linda Judick vom Horumersieler „Nakuk“ ermuntern ihre Gäste, vom eigenen Auto auf Bahn, Bus und Fahrrad umzusteigen.
Über die Partner sollen auch regionale Kreisläufe und Vermarktungs-Netzwerke gestärkt werden, welche die traditionelle, regionaltypische Landwirtschaft einschließen. Deshalb setzen Inge und Björn Wolters in der Küche ihres Wremer Restaurants „Zur Börse“ auf das Norddeutsche Niederungsrind. Dass die nachhaltigen Angebote bei den Gästen sehr gut ankommen, können alle Partnerbetriebe bestätigen.